e-vo optimized – Wie Ladevorgänge einfacher und effizienter werden

Damit das Laden von Elektroautos schnell und sicher funktioniert, laufen im Hintergrund unzählige IT-Prozesse ab. Offene und standardisierte Schnittstellen zwischen Fahrzeug, Ladestation und Backend-Systemen garantieren, dass Ladeinfrastruktur mitwachsen und sich verbessern kann. Michael Hirschbichler über die Initiative e-vo optimized und neue Standards für zuverlässige E-Laden.

1. Michael, worum geht es bei Eurer Initiative e-vo optimized?

Mit e-vo optimized haben wir ein Programm ins Leben gerufen, das die Zuverlässigkeit der Ladeinfrastruktur kontinuierlich verbessern soll. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Herstellern von Ladesäulen eine nahtlose Integration von Ladestationen in unser Backend-System sicherzustellen. Wir haben dazu technische Kriterien entwickelt, die die Hersteller und uns dabei unterstützen, ihre Produkte perfekt in die e-vo Systemlandschaft zu integrieren. Das Programm besteht aus mehreren Profilen, die spezifische Anforderungen abdecken – von den Grundfunktionen bis hin zu zukunftsweisenden Standard wie ISO15118 oder Smart Charging.

2. Wie kann man die Schnittstellen zwischen Ladesäulen, Fahrzeug und Backend verbessern?

Die Ladeinfrastruktur ist das Rückgrat der E-Mobilität, und wir wissen aus über zehn Jahren Erfahrung im Betrieb von mehr als 10.000 Ladepunkten, wie entscheidend eine stabile und korrekt konfigurierte Infrastruktur ist. Immer wieder erleben wir, dass mangelnde Standardisierung oder fehlerhafte Konfigurationen Probleme im Betrieb verursachen. Mit e-vo optimized wollen wir diese Herausforderungen proaktiv angehen. Das Projekt entstand aus dem Wunsch heraus, die Zusammenarbeit mit Herstellern zu intensivieren, Standards zu optimieren und die Betriebskosten für Betreiber durch unterstützte Prozesse zu senken.

3. An wen richtet sich die Initiative?

e-vo optimized richtet sich in erster Linie an die Hersteller von Ladestationen und Ladeinfrastruktur. Zehn namhafte Unternehmen sind bereits mit an Bord, und wir laden weitere Hersteller ein, Teil dieses Programms zu werden. Durch eine gute Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass die Produkte nicht nur den aktuellen Standards entsprechen, sondern auch für zukünftige Anforderungen gerüstet sind. Auch Betreiber von Ladeinfrastrukturen profitieren von diesem Projekt. Letztlich ist das Programm ein Gewinn für alle Akteure der E-Mobilität – vom Hersteller über den Betreiber bis hin zum Endkunden.

4. Welche technischen Fähigkeiten muss eine Ladestation aufweisen, um den Standards von e-vo optimized zu entsprechen?

Die Anforderungen variieren je nach Profil. Im Basisprofil, Profile 1, geht es vor allem um die Grundfunktionen einer Ladestation, wie die korrekte Kommunikation mit unserem Backend, stabile Verbindungen und standardkonforme Schnittstellen wie OCPP. Hierbei unterscheiden wir zwischen Muss- und Soll-Kriterien. Während Muss-Kriterien zwingend erfüllt werden müssen, dienen Soll-Kriterien als Orientierung für zukünftige Standards. In Profile 2 kommen Anforderungen hinzu, die die Vorkonfiguration der Station betreffen. Dazu zählen spezifische Parameter für die SIM-Integration und Backend-Anbindung. Diese technischen Vorgaben stellen sicher, dass die Ladestation ohne großen Aufwand schnell und zuverlässig in Betrieb genommen werden kann.

5. Welche langfristigen Ziele verfolgt e-vo mit e-vo optimized?

Unser langfristiges Ziel ist es, die Ladeinfrastruktur so zuverlässig und anwenderfreundlich wie möglich zu gestalten. Mit e-vo optimized setzen wir auf Standardisierung und optimierte Kommunikation, um die Stabilität und somit in direkter Folge die Akzeptanz der E-Mobilität weiter zu steigern. Durch die Bereitstellung neuer Profile, beispielsweise für Smart Charging oder ISO15118, definieren wir einen technischen Rahmen, der die Betriebsführung von Ladestationen noch effizienter machen soll. Wir sehen uns als Technologiepartner, der Herstellern und Betreibern hilft, die Herausforderungen der E-Mobilität zu meistern und die Infrastruktur auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Danke für das Gespräch.

Mit e-vo optimized setzt e-vo eMobility eine kooperative Initiative für die effiziente Anbindung moderner Ladeinfrastruktur. Hersteller, die Interesse an dieser Initiative haben, können sich auf www.e-vo.at/optimized über die Kriterien informieren.

Dr. Michael Hirschbichler ist Head of Innovation bei e-vo eMobility GmbH und Projektleiter von e-vo optimized. Kontakt: michael.hirschbichler@e-vo.a

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